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Warum diese Eile…..

Es war ein ganz einfacher Satz, der unseren Urlaub dieses Jahr prägen sollte…

Wir sind mit der ganzen Familie nach Kroatien gefahren. Zwei Stationen hatten wir uns vorgenommen. Die erste Trogir, die zweite Drašnice.

08-28-15 238 Kroatien

Trogir ist ein Juwel, etwas oberhalb von Split mit einer der schönsten Altstädte in der Adria. Verwinkelte Gassen, die sich immer wieder zu Plätzen öffnen, voll mit Leben gefüllt, zieht sich das Zentrum über eine kleine Insel, die zwischen dem Festland und der schon größeren Insel Ciovo liegt. Nicht nur diese spezielle Lage, sondern auch dieses Zusammentreffen unzähliger Sprachen und Kulturen von einst und jetzt gibt dieser Stadt ihren Charme.

Wir hatten unser Quartier auf Ciovo, gleich nachdem man sich mit dem Auto über ein Nadelöhr bestehend aus zwei Brücken vom Festland über die Insel,  etwas oberhalb von Trogir.

Eine Unterkunft irgendwo zwischen Kitsch, Postmoderne und Luxus mit Whirlpool am Dach und einer herrlichen Aussicht über die Stadt. Die Begeisterung der Kinder – Kinder, was heißt Kinder: 14 und 16 sind definitive keine Kinder mehr – kannte keine Grenzen und so fanden wir uns am ersten Abend bei Kerzenlicht und gurgelndem Wasser mit einem Aperol und Bitter Lemon auf der Dachterrasse wieder.

08-27-15 147 Kroatien

Aber ich schweife ab…. Zwei, drei Tage in denen wir uns einlebten, die Abende in Trogir genossen hatten und unter Tags die Strände von Ciovo erkundeten, sitzen wir bei einem Kaffee, etwas abseits vom üblichen Tourismustrubel.

Die Bar wird von einer Familie betrieben, die dahinter auch noch ein Apartmenthaus besitzt. Gelegen ist sie direkt am Meer, bzw. über ein paar Stufen erreicht man einen kleinen Kiesstrand. Mein Sohn hatte ein Cola, meine Tochter, meine Frau und ich einen Espresso – also jeder einen.

08-31-15 740 Kroatien

Wir hatten Kaffee und Cola bereits genossen, ich hatte unseren Tisch inklusive Getränke bereits aus allen erdenklichen Perspektiven fotografiert und die Kinder – schon wieder dieses Wort – wollten ins Wasser, bzw. unter dem Sonnenschirm ein Nickerchen machen. Kurzum, wir wollten zahlen.

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Ich hatte den Kellner, Chef und Besitzer bereits signalisiert, dass wir gehen wollten. Er hat es mit einem Nicken registriert.

Die Sonne brannte vom blauen Himmel und heizte Landschaft, Wasser und Luft so richtig auf. Ich hatte mich zurückgelehnt, es dauerte etwas.

08-30-15 492 Kroatien

Meine Frau gab dem Besitzer aufs Neue ein Handzeichen und wenig später nochmals. Zu ihrer Verteidigung sei erwähnt, dass sie meine non verbale Kommunikation davor übersehen hatte.

Der Besitzer, ein braun gebrannter schon etwas älterer Kroate ließ sich von all dem nicht aus der Ruhe bringen, plauderte mit ein paar Gästen, während er ihre Bestellungen aufnahm, räumte einen Tisch ab, gab die Bestellungen in der Küche weiter, ohne auch nur den geringsten Anflug aufkommender Eile zu vermitteln, bis er schließlich doch uns ansteuerte.

„moguće da platimo“ vielleicht lag bereits etwas Ungeduld in der Stimme meiner Frau. „moguće…“ entgegnete er mit einem Lächeln, verschwand, um wenig später mit der Rechnung aufzutauchen. „Zašto ovaj žurba“ sagte er noch immer mit dem gleichen Lächeln und fügte, nach dem er unsere fragenden Blicke sah, hinzu – „Why this hurry ….“

09-01-15 901 Kroatien

Wir waren geschlagen, alle zusammen. Und wir waren endlich wirklich im Urlaub angekommen. Und wenn irgendwo ein Anflug von Hektik oder Nervosität aufkam, wenn es einmal bei der Bestellung nicht schnell genug ging – „Warum diese Eile….“ Wurde zu unserem Leitspruch. Und was soll ich sagen, es war ein wunderbarer entspannter Urlaub in mitten eines kleinen Paradieses aus kristallklarem Wasser, netten Menschen und gutem Essen. Wir hatten definitive keine Eile mehr….     09-01-15 879 Kroatien  09-01-15 929 Kroatien